Dieses Bild gehört zu den Favoriten der Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung. Was ist es wohl, das dieses Bild so anziehend macht?

Ich denke, dass es daran liegt, dass der Mensch eine tiefe Beziehung zum Licht hat. Jeder Mensch. Wenn es irgendwo hell ist, schauen wir dorthin. Unser Blick wird immer zum Licht gezogen. Im Konzert oder Theater wird mit Absicht die Bühne hell beleuchtet, damit die Aufmerksamkeit der Leute dorthin gelenkt wird. Dämmerlicht hat etwas Behagliches, Dunkelheit ist  eher bedrohlich. Wir lieben das Licht. 

Ich freue mich immer, wenn die Sonne scheint. Dann gehe ich gerne nach draußen. Selbst drinnen fühle ich mich wohler und habe mehr Energie, wenn die Sonne scheint. Wenn es trüb ist, geht die Stimmung eher in Richtung Melancholie. Das ist bei vielen Menschen so. Licht bringt Energie. 

Allerdings können wir es nicht ertragen, lange direkt in die Sonne zu schauen. Unser Auge wird von der Stärke des Lichts geblendet. Wir müssen schnell wieder wegschauen, blinzeln oder eine Sonnenbrille aufziehen. Wir können das volle Licht nicht ertragen. Beim gemalten Bild ist es anders: Wir können so lange das Sonnenlicht anschauen, wie wir wollen. Und wir sind dabei nicht geblendet. Ich denke, dass mein Bild darum so anziehend ist. Wir sehen das wunderbare Licht und sind doch nicht geblendet. Es ist strahlend hell und doch mild. Das tut einfach gut. 

Wir können es nicht ertragen, das volle Licht in seiner Kraft zu sehen. Noch weniger können wir es ertragen, Gott zu sehen in seiner vollen strahlenden Herrlichkeit. Gott verbirgt sich - uns zuliebe. Kein Mensch kann Gott schauen. Wir bekommen  nur Ahnungen und Hinweise von dem, was Gott ist. Auch meine Bilder geben Hinweise. Ich komme sehr gerne mit den Menschen darüber ins Gespräch. Darum bin ich so gerne in der Ausstellung anwesend. Es ist ein großes Geschenk für mich, mit den Menschen über das zu sprechen, was sie zu den Bildern empfinden. 

Auch heute werde ich in der Ausstellung in Kornwestheim sein. Ich bin durchgehend von 11.30 Uhr - 17.30 Uhr. Um 14.30 Uhr gibt es wieder eine öffentliche Führung. Meine Freundin Gudrun Specht ist auch da und macht Musik zum Anhören und Mitsingen auf dem Flügel. Ehrenamtliche aus der Gemeinde bieten ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen an. Sie können in meinen Büchern schmökern und nicht nur meine Bilder anschauen, sondern auch das interessante umgebaute Kirchengebäude. Ein schöner Sonntagsausflug für die, die es nicht zu weit haben nach Kornwestheim. 

Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche

Gabriele Koenigs  

Hier sehen Sie ein paar Einblicke in die Ausstellung. Die Fotos stammen von Gudrun Specht, Gerhard Schäberle-Koenigs und Walter Großmann. 

Hier können Sie eines der schönsten Kirchenlieder über das Licht hören: Die güldne Sonne voll Freud' und Wonne... 

Viel Freude beim Anhören und Mitsingen! 

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