Lob und Dank

Zarte Schönheit, meistens kaum beachtet. Aquarell von Gabriele Koenigs (2014). Privatbesitz
Zarte Schönheit, meistens kaum beachtet. Aquarell von Gabriele Koenigs (2014). Privatbesitz

Es ist gar nicht selbstverständlich, dass unser Alltag weiterhin so gut funktioniert. Jeden Tag bekommen wir Milch und Butter, Brot und Gemüse und alles, was wir für eine gesunde Ernährung brauchen. Die Post wird ausgetragen. Der Müll wird abgeholt. Strom und Wasser stehen uns immer zur Verfügung. Die Apotheken besorgen die notwendigen Medikamente. Handwerker führen Reparaturen aus. Krankenschwestern und Pfleger tun ihren Dienst in den Kliniken und Heimen. Sie sind die "Helden des Alltags". Sie setzen sich für das allgemeine Wohl ein und riskieren, dabei selbst angesteckt zu werden. Sie haben jetzt viel schwierigere Arbeitsbedingungen als zuvor. Und meistens fehlt es an ausreichender Schutzausrüstung. In manchen Großstädten klatschen die Einwohnerinnen und Einwohner zu einer verabredeten Zeit, um den Dank und die Anerkennung für diese Menschen auszudrücken. Es ist neu ins Bewusstsein gekommen, wie wertvoll alle diese Dienste sind und wie sehr wir alle darauf angewiesen sind. 

 

Bisher galt in der Geschäftswelt das Motto: "Der Kunde ist König." Teilweise haben wir uns abschätzig verhalten gegenüber den Leuten, die in den Geschäften ihren Job machen. Wir haben sie kaum beachtet. Ob sich das jetzt ändert? Wenn ich Pakete zur Post bringe, sage ich: "Vielen Dank, dass Sie diesen Dienst aufrecht erhalten!" Ich drücke meinen Dank aus. Und ich sehe, wie gut es dem Mitarbeiter hinter dem Schalter tut. Ein Lächeln huscht ihm über das Gesicht. Ich bekomme auch sehr viel Dank. Jeden Tag schreiben mir ein paar Leute, dass sie froh sind, täglich meine "guten Gedanken" lesen zu können, die ich auf meiner Internetseite veröffentliche. Mir tut das auch gut. Es beflügelt mich zum Weitermachen.  

 

Wir lernen in dieser schwierigen Zeit nochmals neu, einander zu danken und einander anzuspornen und zu ermutigen. Dankbarkeit beflügelt. Dankbarkeit motiviert. Dankbarkeit hilft dazu, das Leben aufmerksamer wahrzunehmen. 

 

Wie wäre es, wenn wir dies beibehalten würden? 

Wie wäre es, wenn wir uns abends fragen würden, wem wir heute gedankt haben? Oder wenn wir uns morgens vornehmen würden, wem wir heute einen Dank geben möchten? Wie wäre es, wenn wir ganz spontan unsere Dankbarkeit ausdrücken würden, wenn es uns gerade danach ist? 

 

Jeden Tag gibt es unendlich viele Möglichkeiten, den Dank auszudrücken. Jedes Telefongespräch, jede Begegnung, jeder Brief kann eine Gelegenheit sein. 

 

Und vergessen wir nicht den Dank für die göttliche Liebe und Weisheit, die unser Leben erhält und trägt. Lieder und Gebete und Psalmverse können diesen Dank ausdrücken.  Manchmal sind es nur ganz schlicht die Worte: "Gott sei Dank!" Oder noch kürzer: "Halleluja!" Manchmal ist es ein ausführliches Gebet. Das Gotteslob kann unseren Tag strukturieren. Manche beginnen ihren Tag mit einem Gotteslob. Manche danken vor den Mahlzeiten. Manche schließen ihren Tag mit Lob und Dank ab. Eine Struktur ist eine Gedächtnisstütze. 

 

"Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!" (Psalm 103).

 

Das Danken und Loben können wir nicht delegieren. Es ist unsere eigene Aufgabe. Tun wir es - am besten täglich. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gott loben bringt zugleich gute Laune. Zum Beispiel hier mit dem einfachen Kanon: Halleluja! Er ist ganz einfach zum Mitsingen. Viel Freude dabei! 

 

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Aus diesen "guten Gedanken" entsteht nun ein Buch. Sie können sich jetzt schon darauf freuen. Es wird wahrscheinlich Anfang Juni erscheinen. 

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