Nun bin ich wieder zuhause. Ich bin dankbar und froh und sehr gut erholt. Und ich habe in der Reha viele gute Anregungen für meinen Alltag zuhause bekommen.
Die erste Anregung kam für mich völlig unerwartet. Die Ärztin fragte mich im Aufnahmegespräch: "Wie schnell essen Sie? Schneller als Ihr Mann oder langsamer?" Darüber hatte ich noch nie nachgedacht. Sie blieb noch eine Weile bei diesem Thema. "Das Essen ist nur so lange ein Genuss für Sie, solange Sie es im Mund haben. Nachher, wenn es durch die Speiseröhre und den Darm wandert, können Sie es nicht mehr genießen. Behalten Sie es so lange wie möglich im Mund, und kauen Sie alles ganz gut!" Während den drei Wochen hatte ich viel Gelegenheit, das zu üben. Eine Mitpatientin aß sehr langsam. Es tat mir gut, bei ihr zu sitzen und so langsam wie sie zu essen. Auf diese Weise haben wir weniger Nahrung als zuhause gebraucht und wir wurden trotzdem gut satt. Alles war mit Liebe gekocht und angerichtet. Es schmeckte gut und sah immer sehr lecker aus.
Bei den meisten Leuten haben sich im Lauf des Lebens ungute und ungesunde Essgewohnheiten eingeschlichen. Wir essen Lebensmittel, die gar keinen Nährwert mehr haben. Wir essen viel zu schnell. Wir verwenden viele Fertigprodukte. Wir lesen beim Essen, schauen Fernsehen oder hören Radio. Wir kaufen Lebensmittel, die voll sind mit Konservierungsstoffen und Dünger und künstlichen Aromen. Wir essen, um uns zu trösten oder zu belohnen oder um uns abzulenken. Wir stopfen uns voll. Wir essen den Teller leer, obwohl wir längst satt sind. Am Büffet laden wir uns viel zu viel auf unsere Teller. Solche Angewohnheiten machen uns krank. Wenn wir von einer Krankheit genesen wollen und neue Kraft schöpfen wollen, gehört es dazu, auf gute Ernährung zu achten. Darum gehört das Thema Ernährung bei einer Kneipp-Kur immer dazu.
Die Generation unserer Großmütter hat einfach gekocht. Sie hatten in der Regel nicht viel. Der heutige Überfluss wäre für sie undenkbar gewesen. Aber sie haben Leckeres auf den Tisch gestellt. Sie haben in erster Linie das verwendet, was frisch aus den Gärten und von den Feldern und von den Bäumen kam. Tropische Früchte waren ihnen fremd. Erinnern Sie sich an etwas, das Sie bei Ihrer Großmutter zu essen bekommen haben? Und erinnern Sie sich daran, wie es zuging bei ihr am Tisch? Erinnern Sie sich an den Duft von frisch gebackenem Brot, an Hefezopf mit Marmelade und Pellkartoffeln mit Quark? Erinnern Sie sich an Bratkartoffeln, Zwiebelkuchen, Dampfnudeln und Apfelkuchen? Mir bekommen solche einfachen Gerichte nach wie vor am allerbesten. Und ich werde sie von nun an noch viel bewusster genießen. Weniger ist mehr. Das gilt in vielen Bereichen, und ganz besonders beim Essen.
Mein Aquarellbild hängt bei uns in der Küche. Ich habe mich sehr gefreut, es gestern bei der Heimkehr wieder zu sehen. So schön es ist, zu verreisen - zuhause ist es für mich am allerschönsten. Und zuhause ist der Ort, wo es gilt, Gutes zu leben.
Ich wünsche Ihnen allen und euch allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche
Gabriele Koenigs
Hier können Sie ein berühmtes Tischlied hören, welches von Heinrich Schütz vertont wurde, und dazu eine Vertonung des Vaterunsers. Viel Freude beim Hören!
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In zwei Wochen wird meine Ausstellung in Balingen eröffnet. Dieses Bild wird bestimmt dort auch zu sehen sein. Ich lade Sie alle sehr herzlich ein zur feierlichen Ausstellungseröffnung am 6. August um 11.15 Uhr und zum Besuch der Ausstellung vom 5.August bis zum 27. August, täglich von 10 - 18 Uhr. Sie werden mich dort jeden Tag während der Öffnungszeiten antreffen. Ich freue mich auf alle Besucherinnen und Besucher.
Während meiner Ausstellung findet in Balingen eine Gartenschau statt. So lohnt sich der Ausflug nach Balingen doppelt!
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