Diese Hände sind beeindruckend. Sie sind offen, voller Erwartung, voller Vertrauen. Sie gehören zu einer Beterin. Marcelo Sznaidman hat sie in Jerusalem fotografiert und hat mir erlaubt, daraus ein Aquarell zu erschaffen.
Nun hing dieses Gemälde drei Wochen in meiner Ausstellung in der Balinger Stadtkirche. Viele Menschen haben es gesehen und mich darauf angesprochen. Sie haben sich ihre Gedanken darüber gemacht. Sie haben etwas darin gesehen, was uns oft fehlt. Tiefes Vertrauen. Wo dieses Vertrauen fehlt, nehmen die Ängste überhand.
Wir leben in einer Zeit voller Ängste. Es ist unheimlich, was in diesem Sommer geschehen ist. Wasser, Wind und Feuer haben viele Zerstörungen angerichtet, weltweit. Solche "Naturkatastrophen" gab es schon immer. Dass sie sich jetzt so häufen, hängt wahrscheinlich mit dem Klimawandel zusammen. Es könnte sein, dass in Zukunft ganze Regionen unbewohnbar werden. Wo sollen die Menschen hin, die all ihr Hab und Gut verloren haben? Könnte dieses Los auch uns treffen? In den Medien werden die Ängste geschürt. Katastrophenstimmung breitet sich aus. Wir sind ratlos. Was soll werden aus uns und aus der Welt, in der wir leben?
Wasser, Wind und Feuer sind gewaltige Kräfte. Gott ist noch stärker. Auch Wasser, Wind und Feuer müssen ihm dienen. Die göttliche Weisheit führt alles zum Ziel. Gott sieht viel weiter als wir Menschen das jemals tun könnten. Ich vertraue darauf. Ich möchte auch andere zu solchem Vertrauen einladen. Es ist eine große Kraft. Es ist so etwas wie die Ruhe im Sturm.
Es hilft, besonnen zu bleiben.
Wir können nicht erwarten, dass alles so bleibt, wie es ist. Eine große Verwandlung ist im Gange, und wir sind mittendrin. Vertrauen wir darauf, dass Gutes daraus wird. Johannes der Seher hat in einer großen Vision die Worte gehört: "Siehe, ich mache alles neu!" Vertrauen wir darauf, dass die Umbrüche, die wir jetzt erleben, Teil dieser großen Erneuerung sind. Vertrauen wir auf die göttliche Liebe und Weisheit. Ringen wir um dieses Vertrauen, immer wieder von neuem. Vielleicht ist dies jetzt eines der wichtigen Anliegen im Gebet. "Stärke mein Vertrauen, o Gott!" "In deine Hände befehle ich meinen Geist..."
Ich wünsche Ihnen allen und euch allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche.
Gabriele Koenigs
Hier kommt ein Ausschnitt aus dem Film "Vaya con dios", übersetzt: Geh mit Gott. Drei Ordensbrüder, die dem Orden der Kantorianer angehören, singen auf einzigartige Weise den Choral: "Wer nur den lieben Gott lässt walten...".
Dieses Lied führt sie zurück zu ihrer Berufung, die sie beinahe aufgegeben hatten. Einer steckt den anderen an. So brechen sie wieder auf und gehen gemeinsam.
Sehr lohnenswert anzuhören und anzuschauen! Viel Freude dabei!
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