Einer von uns

Stavros. Aquarell von Gabriele Koenigs (2017). Als Originalbild erhältlich
Stavros. Aquarell von Gabriele Koenigs (2017). Als Originalbild erhältlich

Stavros ist Grieche. Als junger Mann kam er nach Deutschland. Er hatte sich in ein deutsches Mädchen verliebt. Er hat sich in einer kleinen Stadt in Bayern niedergelassen, eine Familie gegründet und ein griechisches Lokal geführt. "Meine Bude war immer voll", sagt er. Denn Stavros ist kontaktfreudig und höflich und umgänglich. Die Leute sind gerne bei ihm eingekehrt. Schon als Kind und Jugendlicher hat er in Restaurants geholfen, damals noch in Griechenland. Diese Aufgabe liegt ihm einfach. Er ist der geborene Wirt. Ich habe selten einen so charmanten und höflichen Mann kennengelernt wie ihn.

 

Ich habe ihn kennengelernt, als ich wegen einer Ausstellung in Thessaloniki war. Wir trafen uns auf dem Flughafen. Wir wollten beide wieder nachhause fliegen. Wegen Flugausfällen mussten wir lange in einer Warteschlange stehen und kamen dabei sehr schön ins Gespräch. Er war mir so sympathisch, dass ich ihn darum bat, Fotos von ihm machen zu dürfen und ein Portrait zu malen. Er mochte diese Idee. Als wir die Koffer eingecheckt hatten, gingen wir vor das Flughafengebäude und ich machte meine Fotos. Auch später im Flugzeug haben wir einander noch viel erzählt.

 

"Du kannst überall eine Heimat finden", sagte er. Das ist sein Lebensmotto. In griechischen Worten hat er es über den Eingang seines Restaurants geschrieben. Er hat sich integriert in seiner Stadt. Er kennt viele Leute und engagiert sich für das Gemeinwesen. Die Kontakte nach Griechenland pflegt er auch. Einmal im Jahr kehrt er dorthin zurück, um seine Familie und Freunde von früher zu besuchen. Und er hat erreicht, dass seine deutsche Heimatstadt und seine griechische Heimatstadt eine Städtepartnerschaft geschlossen haben.

 

Die Programmatiker aus der AFD und ihrem rechtsradikalen Umfeld schmieden Pläne für Massendeportationen. Menschen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland leben, sollen verjagt und vertrieben werden. Wenn das geschehen sollte, wäre Stavros auch bei denen, die abgeschoben werden. Passen wir auf, dass sich solche hirnverbrannten Ideen nicht durchsetzen!!!! Achten wir darauf, wem wir unsere Stimme geben!

 

Viele Menschen gehen heute auf die Straße, um zu zeigen, dass wir mit den volksverhetzenden Ideen nicht einverstanden sind. Es ist gut, dass viele gehen. Es ist ein starkes Signal. Mein Mann und ich gehen heute auch zur Demonstration. Solche Demonstrationen sind in vielen Städten angesagt. Und der Zulauf ist überall überwältigend. Wir sind viele, die den faschistischen Ideen nicht folgen.

 

Menschen wie Stavros gehören zu uns. Sie bereichern das Leben in Deutschland. Sie haben ihr Leben lang hier Steuern gezahlt und sich am Gemeinwesen beteiligt. Und sie bringen etwas von ihrer anderen Lebensart, ihren Gebräuchen und ihrem Charme zu uns. Wir wären ärmer, wenn sie nicht bei uns leben würden. Und wir wären alle ganz übel dran, wenn die Faschisten wieder die Macht in unserem Land ergreifen würden. Sagen wir rechtzeitig ein klares Nein dazu! 

 

Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche

Gabriele Koenigs


Hier finden Sie das Friedensgebet von Franz von Assisi, als Lied vertont von Rolf Schweizer. Es ist im evangelischen Gesangbuch zu finden. Viel Freude beim Zuhören und Mitsingen und Durchdenken!

 

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Nun sind es nur noch 3 Wochen bis zur Eröffnung meiner Ausstellung in der Johanneskirche in Kornwestheim. Ich lade Sie alle und Euch alle sehr herzlich dazu ein.