Diese Woche war besonders für mich. Ich hatte einen Drehtermin in einem Fernsehstudio. Ich war von Heiko Bräuning als Talk-Gast in einem
Fernsehgottesdienst eingeladen. Eine gemeinsame Freundin hat das eingefädelt. Ich wusste das schon seit ein paar Wochen. Aber je näher der Tag kam, desto aufgeregter wurde ich. Was sollte ich
dort sagen? Ich kenne mich selbst: Antworten kommen bei mir recht langsam. Ich bin nicht so schlagfertig. Und ich dachte: "Im Fernsehen muss alles so schnell gehen. Das schaffe ich nicht!" Ich
hatte keine Ahnung, was mein Gastgeber mich fragen würde. Aber immerhin hatte ich eine gute Idee: Ich hatte ihm vorgeschlagen, eines meiner Gemälde in das Fernsehstudio mitzubringen. Dies gefiel
ihm. Sein Team hatte eine Staffelei präpariert, auf der ich mein Gemälde präsentieren konnte. Mein Gastgeber und ich saßen davor.
Und ich fasste am Tag zuvor einen großen Beschluss. Ich bin einfach ich, beschloss ich. Ich werde nicht versuchen, ihm zu gefallen oder den
Zuschauern zu gefallen. Und auch er muss mir nicht gefallen. Er ist einfach er. Und er macht seinen Beitrag. Er wird eine Predigt halten, beten, einen Einstieg machen. Das ist sein Part. Ich
mische mich nicht ein. Aus dem Zusammenklang unserer Beiträge wird etwas Besonderes entstehen. Ich lasse mich überraschen. Der Heilige Geist wird mir geben, was nötig ist in dem Moment. Diese
Offenheit und dieses Vertrauen hat mir geholfen. Es ging dann letztendlich alles ganz leicht. Die Zeit des Interviews verging im Fluge. Und ich habe mich kein bisschen verstellt. Ich war schlicht
und einfach ich.
Das war eine große, wichtige Erfahrung für mich. So oft versuchen wir, uns anzupassen und zu verstellen, nur um den anderen zu gefallen. So bleiben
wir einander das schuldig, was wir wirklich sind. Genau das, was uns einzigartig macht. Früher bin ich oft in diese Falle getappt. Ich mache das jetzt immer seltener. Am liebsten würde ich es gar
nie mehr tun. Aber die Macht der Gewohnheit führt manchmal doch in die alten Muster zurück. Das passiert auch mir.
Der Heilige Geist ist die Gotteskraft, die befreit. Ich vertraue ihr, und ich lasse mich führen, Schritt für Schritt.
Der Gottesdienst, der aufgezeichnet wurde, wird an Pfingsten gesendet. An Pfingsten geht es um die Kraft des Heiligen Geistes. Ich bin gespannt, was
mein Gastgeber dazu sagen wird. Und ich wünsche uns allen, dass wir diese befreiende Kraft erleben dürfen, wieder und wieder.
Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche
Gabriele Koenigs
P.S: An Pfingsten werde ich den Link zu dem Fernsehgottesdienst veröffentlichen.
Hier können Sie ein schönes Lied des Liedermachers Martin Pepper hören. Er spricht auch von diesem Vertrauen. Viel Vergnügen dabei!
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