Wir sitzen in einem Boot

Niemals zuvor haben wir so stark gespürt, wie sehr wir verbunden sind. Das betrifft unsere Verbindungen in der Familie, im Freundeskreis und in der Nachbarschaft. Und es betrifft die Verbindungen weltweit. Überall sterben Menschen an der neuen Lungenkrankheit. Überall ist die Freiheit eingeschränkt. Überall wird heftig geforscht. Überall spüren Menschen ihre Machtlosigkeit. Überall stellen sie nun die tiefen Fragen. Überall sind Existenzen bedroht. 

Wir sitzen im gleichen Boot. Wir müssen einander helfen, sonst gehen wir gemeinsam unter. Wenn die Forschung Fortschritte macht, müssen die Ergebnisse allen zur Verfügung gestellt werden. 

Wir sitzen im gleichen Boot. Menschen werden jetzt hilfsbereiter als zuvor. Großzügig geben sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen weiter. Im Internet findet man jetzt so vieles, das gratis gegeben wird. Musikerinnen und Musiker geben ihre Lieder und Musik. Künstlerinnen und Künstler zeigen ihre Werke. Dichterinnen und Dichter veröffentlichen ihre neuesten Gedichte. Beraterinnen und Berater sprechen von ihren Erkenntnissen. Sie können alle zur Zeit kaum Geld verdienen. Sie geben es gratis. Und viele Menschen helfen in der Nachbarschaft, mit Einkäufen und Dienstleistungen jeglicher Art. Sie werden phantasievoller als zuvor. 

Wir sitzen im gleichen Boot. Wir sprechen über unsere Gefühle und Gedanken. Wir tun nicht mehr so, als sei alles in bester Ordnung. Ehrlich geben wir unsere Ratlosigkeit zu. 

Wir sitzen im gleichen Boot. Aber manche leiden viel stärker als andere. In den USA ist die Sterblichkeit unter Schwarzen und Farbigen viel stärker als unter den Weißen. Arme Länder haben kaum Möglichkeit, die Kranken intensivmedizinsch zu versorgen. Die Flüchtlinge in den großen Lagern in Griechenland leben im Dreck, ohne medizinische Fürsorge, und ohne eine Aussicht, wohin sie weiterreisen könnten. Eigentlich hatte Europa versprochen, unbegleitete Kinder aufzunehmen. Das ist jetzt alles ins Stocken gekommen. Wir sind so sehr mit den eigenen Problemen beschäftigt, dass die Gefahr besteht, die anderen zu vergessen, die viel ärmer dran sind. 

Weiten wir unseren Horizont. Weiten wir unsere Herzen. Weiten wir die Solidarität. Jetzt ist die Gelegenheit. Und jetzt ist auch die Notwendigkeit. 

Ich wünsche Ihnen allen und Euch allen einen guten Tag. 

 Gabriele Koenigs 

Der Männerchor cantus singt die Hymne "Finlandia" von Sibelius, in der es um die Liebe und Dankbarkeit für das eigene Land geht und zugleich um die Wahrnehmung der anderen. Wunderschöne Musik ist das!!!! Text (auf englisch):

This is my song, O God of all the nations

A song of peace, for lands afar and mine

This is my home, the country where my heart is

Here are my hopes, my dreams, my holy shrine

But other hearts in other lands are beating

With hopes and dreams as true and high as mine

My country's skies are bluer than the ocean

And sunlight beams on clover leaf and pine

But other lands have sunlight too, and clover

And skies are everywhere as blue as mine.

Oh hear my song, thou God of all the nations

A song of peace for their land and for mine. " 

Aus diesen täglichen guten Gedanken, die Sie hier auf meiner Internetseite lesen können, wird nun ein Buch. Es wird am 1. Juni 2020 erscheinen. Es wird 17,50 € kosten. Bis zum 11.5.2020 bekommen Sie es zum Sonder-Vorbestellpreis von 16,50 €. Denn wenn Sie es bis dahin bestellen, helfen Sie mir, die Auflage einzuschätzen.