Im Internet fand ich eine Geschichte von Katherine Hephurn, der amerikanischen Filmschauspielerin. Es ist eine Erinnerung aus ihrer Jugendzeit. Ich habe sie übersetzt und nacherzählt.
Eines Tages stand ich mit meinem Vater in einer langen Schlange. Wir wollten Zirkuskarten kaufen. Vor uns in der Schlange war eine Familie mit 8 Kindern, alle unter 12 Jahren. Sie waren ordentlich gekleidet, aber man sah ihnen an, dass diese Familie nicht viel Geld hatte. Die Kinder plapperten aufgeregt über Clowns, Tiere und die Darbietungen, die sie erwarteten. Wahrscheinlich waren sie noch nie im Zirkus gewesen. Es war ein Höhepunkt ihres Lebens.
Der Vater und die Mutter standen vor ihren Kindern. Auch sie waren stolz und voller Erwartung.
Die Frau an der Kasse fragte, wieviele Karten er wollte. Er sagte: „Ich brauche 8 Karten für Kinder und zwei für Erwachsene.“ Die Frau an der Kasse nannte den Preis. Er begann zu zittern und fragte nochmals: „Wieviel haben Sie gesagt?“
Der Mann hatte nicht genug Geld. Wie sollte er sich umdrehen und seinen acht Kindern sagen, dass das Geld nicht für den Eintritt reichte?
Mein Vater sah, was los war. Er griff in seine Tasche, holte einen 20-Dollar-Schein heraus und ließ sie dann auf den Boden fallen. Dann bückte er sich, nahm den Geldschein, gab dem Mann ein Zeichen und sagte: „Entschuldigen Sie! Das ist aus Ihrer Tasche gefallen!“
Der Mann verstand, was los war. Er hatte nicht um Almosen gebeten. Aber er schätzte die unverhoffte Hilfe in einer verzweifelten, herzzerreißenden und peinlichen Situation.
Er sah meinem Vater direkt in die Augen, nahm die Hand meines Vaters in seine beiden, drückte sie fest auf den 20-Dollar-Schein, und mit zitternder Lippe und einer Träne, die über seine Wange lief, antwortete er; "Danke, danke, Sir. Das bedeutet mir und meiner Familie wirklich viel."
Mein Vater und ich gingen zurück zu unserem Auto und fuhren nach Hause. Mit den 20 Dollar, die mein Vater verschenkt hat, wollten wir unsere eigenen Tickets kaufen. Wir waren damals nicht wohlhabend. Und dennoch: Obwohl wir den Zirkus in dieser Nacht nicht sehen konnten, fühlten wir beide eine Freude in uns, die weitaus größer war, als es der Zirkus jemals bieten konnte. „
„Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“, heißt es in der Bibel. Fröhlich geben, ohne das Gefühl, dadurch selbst zu kurz zu kommen, und ohne den Empfangenden zu beschämen, ist die Krönung des Gebens. Ich werde diese Geschichte nicht mehr vergessen.
Halten Sie die Augen offen. Vielleicht gibt es für Sie heute auch die Möglichkeit zu geben. Tun Sie es mit fröhlichem Herzen und ohne Herablassung. Es wird Sie auf besondere Weise reich machen.
Ich wünsche Ihnen allen und Euch allen einen guten Tag.
Gabriele Koenigs
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