Ein Experiment

Heute möchte ich Ihnen von einem Experiment erzählen.

 

Ein Lehrer brachte seinen Schülerinnen und Schülern Luftballons mit. Sie sollten ihren Namen auf den Luftballon schreiben, den Ballon aufpusten und zubinden. Die Lehrerinnen in den Klassenzimmer nebenan gaben ihren Klassen dieselbe Aufgabe. Sowie alle Luftballons aufgepustet waren, öffneten die Lehrkräfte die Zimmertüren und sagten: Und nun legt eure Luftballons draußen in den Gang, alle auf einen Haufen. Die Lehrer mischten die Luftballons der 3 Klassen wild durcheinander. Die Schülerinnen und Schüler schauten zu und fragten sich, was das werden sollte. Nun kam die eigentliche Aufgabe: „Findet euren Luftballon wieder! Ihr habt dafür 5 Minuten Zeit!“

Ein wildes Tohuwabohu brach aus. Viel Geschrei und Geschubse. Die Lehrer schauten auf die Uhr. Nach 5 Minuten hatte noch kein einziger seinen Luftballon wiedergefunden.

 

Nun sagten die Lehrer: „Macht es jetzt anders. Wenn ihr einen Luftballon in die Hand nehmt, lest den Namen, der darauf geschrieben steht, und bringt den Luftballon zu dieser Person.“ Die Schüler taten das. Im Handumdrehen hatte jeder wieder seinen Ballon. Es dauerte weniger als 5 Minuten. Es war wirklich erstaunlich, wie leicht das ging.

Die Lehrerinnen und der Lehrer werteten in ihren Klassen das Experiment aus. Sie dachten zusammen darüber nach, welche Schlüsse aus diesem Experiment zu ziehen sind. Die Kinder kamen auf interessante Gedanken.

 

Für mich ist es ein Gleichnis: Wenn jeder nur sich selbst sieht und das Seine sucht, egal um welchen Preis, bricht ein großes Tohuwabohu aus. Aber wenn wir die anderen im Auge haben, fällt uns das Unsere auch zu.

Jesus hat es so gesagt:

„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere zufallen.“

 

 

In diesen schwierigen Zeiten müssen wir ganz besonders lernen: Achtet auf das, was eure Nächsten brauchen! Habt nicht nur euch selbst im Sinn. Wir hängen alle zusammen. Wir gehören alle zusammen. Jede und jeder ist ein Teil des Ganzen. Dies zu lernen, ist uns allen aufgegeben, nicht nur den Kindern.

 

Mein Vorschlag für heute

 

Überlegen Sie sich, ob Sie einen Lehrer oder eine Lehrerin kennen. Drücken Sie ihm oder ihr Ihre Anerkennung aus. Sie überlegen sich so viel für die Schülerinnen und Schüler, gerade jetzt. Sie haben schwere Bedingungen. Es tut ihnen bestimmt gut, eine Anerkennung zu bekommen. Ob es eine Karte ist, ein Email, ein kleines Geschenk, ein Anruf, was auch immer: Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Natürlich können Sie auch von diesem Experiment erzählen.

 

Ich wünsche Ihnen und Euch allen einen guten Tag!

 

Gabriele Koenigs