Von den zwei Wölfen

Ein weiser alter Mann sagte zu seinem Enkelsohn:

In jedem von uns tobt ein heftiger Kampf. Es ist der Kampf zwischen zwei Wölfen.

Der eine ist das Böse. Es ist Neid, Eifersucht, Ärger, Gier, Egoismus. Der andere ist das Gute. Es ist Freude, Liebe, Demut, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit.

Das Kind fragte: „Wer wird gewinnen? „

Der Großvater schwieg eine Weile. Schließlich sagte er: „Der, den du fütterst“.

(Quelle unbekannt)

 

Wir sind nun im ersten Tag des „harten Lockdown“. In uns allen sind jetzt heftige Gefühle. Enttäuschung, Sorge, Ärger, Verzweiflung, Wut auf der einen Seite. Mitgefühl mit den Erkrankten, Liebe, Hilfsbereitschaft, Verstehen,  Bereitschaft zum Verzicht und Hoffnung  auf der anderen Seite.

Was wird überwiegen? Achten wir jeden Tag darauf, welchen Wolf wir füttern!!!!! Es ist unsere Entscheidung. Es steht in unserer Verantwortung. Jede und jeder ist jetzt gefragt. 

Eine gute Seelenhygiene ist genauso wichtig wie die Hygieneregeln, die vor Ansteckung schützen. 

 

„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1,7)

 

Mein Vorschlag für heute: Zünden Sie eine Kerze an für diejenigen, die jetzt besonders leiden. Denken Sie an diejenigen, die jetzt krank sind, und diejenigen, die sie versorgen. Denken Sie an die  Menschen in den Pflegeheimen, an das Pflegepersonal in Kliniken und Pflegediensten, an Kinder in Familien ohne Rückhalt. Stellen Sie die Kerze an einen Ort, an dem auch jemand anders sie sehen kann, zum Beispiel vor die Haustür oder in das Fenster.

  

 

Ich wünsche Ihnen und Euch allen einen guten Tag.

Gabriele Koenigs