Vor einigen Tagen hatte ich Geburtstag. Jedes Jahr ist es so: Kurz vor Weihnachten darf ich meinen eigenen Geburtstag feiern. Eine Freundin und ein Freund sind gekommen, um mit mir und meinem Mann zu feiern. Sie wollten vorsichtshalber nicht drinnen sitzen. So haben wir unseren Kaffeetisch auf dem Balkon gedeckt. Unsere Bänke waren dick mit Polstern und Decken belegt. Über den Knien hatten wir Wolldecken. So haben wir Kaffee getrunken und Äpfel im Schlafrock gegessen. Im Vorhinein hat mir diese Vorstellung gar nicht gefallen. Aber dann war es lustig. Improvisieren fühlt sich an wie jung sein. Improvisieren fühlt sich an wie flexibel sein – trotz dem vorgeschrittenen Alter. Die beiden haben mir zwei sehr schöne Geschenke mitgebracht. Ich habe mich riesig darüber gefreut. Viele andere haben angerufen oder Emails und Facebook-Nachrichten geschickt und Briefe geschrieben. Noch nie bekam ich so viel Post wie dieses Jahr. Ich habe mich riesig darüber gefreut. Wir haben einen sehr langen Waldspaziergang gemacht. Es war matschig, und am Schluss hat es geregnet. Es war nicht das, was man sich normalerweise wünscht. Wir haben es trotzdem sehr genossen. Hauptsache, wir konnten miteinander sprechen und einander teilhaben lassen an dem, was uns gerade bewegt. Es war ein sehr schöner Tag.
Zusammen Geburtstag feiern stärkt die Verbindung. Es tut gut zu spüren: Da ist jemand, der sich an mir freut. Da ist jemand, die mich schätzt. Welche, die froh sind, dass ich lebe. Welche, die sich für mich interessieren. Gestern rief jemand an, der meinen Geburtstag total verschwitzt hatte, um mir nachträglich noch zu gratulieren. Auch das tat sehr gut. Wir hatten Zeit für ein ausführliches Gespräch. Er liegt mir genauso am Herzen wie ich ihm.
An Weihnachten feiern wir den Geburtstag von Jesus Christus. Dieses Fest dehnt sich länger aus als ein normales Geburtstagsfest. Und es wird in der ganzen Welt gefeiert, von allen Gläubigen. Es verbindet uns, dass wir es zusammen feiern. Und vor allem verbindet es uns mit Jesus Christus. Würden wir aufhören, es zu feiern, wäre das ein deutliches Zeichen, dass uns nichts mehr an ihm liegt. Jedes Weihnachtsfest, welches wir gestalten, gibt uns die Chance, wieder neu über die Bedeutung nachzudenken, die er für unser Leben hat. Jedes Weihnachtsfest ist die Chance, um es ihm wieder zu sagen: „Wir sind so froh, dass du gekommen bist!" Jedes Weihnachtsfest ist die Chance, um unsere Verehrung und Liebe auszudrücken.
Es war dieses Jahr anders als sonst. Wir mussten vieles improvisieren. Wir mussten manches sein lassen, das wir sonst gerne an Weihnachten tun. Aber wir durften auch manches neu erleben. Wunderbare Weihnachtskonzerte über das Internet, so viel Post und Telefon, eine kleine Weihnachtsliturgie im häuslichen Kreis, Überraschungsgeschenke an der Tür und vieles mehr. Für mich ist es trotz allem ein sehr schönes Weihnachten gewesen. Wir lernen zu improvisieren. Es muss nicht immer so sein, wie es gewesen ist. Wir gehen unsere Wege weiter. Jesus Christus geht mit.
Ich wünsche Ihnen allen und Euch allen heute einen schönen Ausklang des Weihnachtsfestes.
Frohe Weihnachten!
Gabriele Koenigs
P.S. Nun ist der Adventskalender zu Ende. Ich danke allen, die die Beiträge gelesen und weitergegeben haben, mir ihre Geschichten und Vorschläge geschickt haben und mich durch ihre Rückmeldungen ermutigt haben. Es war ein Projekt, das mir viel Freude bereitet hat.
Nun kehre ich wieder zu dem vorigen Rhythmus zurück. Sonntags veröffentliche ich hier ein Bild und ein paar gute Gedanken für Sie. Da morgen schon wieder Sonntag ist, geht es also sogar gleich morgen weiter!
P.P.S: Das Bild, welches nun endlich ganz zu sehen ist, ist ein Ölbild auf Leinwand. Größe 70 cm x 50 cm. Ich habe es im Herbst 2020 für diesen Adventskalender erschaffen.
Hier kommt einer der schönsten Weihnachtschoräle: Kommt und lasst uns Christus ehren...., gesungen vom Kammerchor des Rias Berlin. Viel Freude beim Anhören und Mitsingen.
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