Gotteskind

Gott sei Dank. Aquarell von Gabriele Koenigs. Erhältlich als Original, als Druck und  als Doppel-Kunstkarte
Gott sei Dank. Aquarell von Gabriele Koenigs. Erhältlich als Original, als Druck und als Doppel-Kunstkarte

Ein Menschenkind ist ein Gottesgeschenk. Es bringt etwas Einzigartiges mit sich. Die Eltern haben es nicht gemacht. Sie haben es nur empfangen und umsorgt und behütet. Sie wissen um ihre Verantwortung für dieses kleine Wesen. Sie werden zusammen mit dem Kind die Welt nochmals neu anschauen und erfahren. Sie werden lehren und lernen. Durch die Fragen des Kindes geht ihnen selbst manches nochmals neu auf. Welch ein Segen ist ein Kind! 

 

Großeltern und Urgroßeltern haben meistens eine besonders innige Beziehung zu den Kleinen. Sie müssen sie nicht erziehen und versorgen, außer im Ausnahmefall. Sie sind einfach nur zum Lieben da, zur Unterstützung und Stärkung. Ihr eigenes Leben neigt sich dem Ende zu. Welche Wohltat zu sehen, dass die nächsten Generationen kommen. Das kann helfen, sich mit der eigenen Endlichkeit zu versöhnen. 

 

Meinem Gemälde liegt ein Foto aus dem Familienalbum einer lieben Freundin zugrunde. Eine alte Frau hat ihr neu geborenes erstes Ur- ur- Enkelkind auf den Armen. Sie hatte sich so sehr gewünscht, dieses Kind noch erleben zu dürfen. Nicht lange danach ist sie in Frieden gestorben. 

 

In meinem Gemälde zeige ich nur ihre alten Hände, nicht ihr Gesicht. Und ich habe ihr ein weißes Gewand gegeben. Dadurch entsteht die Assoziation von etwas Geistlichem. Manche verbinden diese Szene jetzt mit einer Taufe, mit einem Engel, mit einer Nonne. Das Kind bekommt eine besondere Würde, indem es so gehalten wird. Es ist wie eine Darbringung. 

 

In der Bibel lesen wir, dass Maria und Josef ihr Kind im Tempel dargebracht haben, so wie es damals Sitte war. Ein alter Prophet namens Simeon sah die beiden mit dem Kind. Er sah, dass dieses Kind der Heiland ist, auf den er so sehnlich gewartet hat. Er nahm das Kind auf seine Arme und sprach einen großen Lobpreis und segnete das Kind und seine Eltern. Auch Hanna, eine alte Witwe, die im Tempel lebte, trat herzu und sprach von der Bedeutung dieses Kindes. Maria und Josef hörten zu und bewegten diese Worte in sich - so wie sie auch die Worte der Hirten, der Engel und der Weisen in sich bewegt hatten. Dieses Kind ist wahrlich ein Gotteskind, ihrer Fürsorge und Liebe anvertraut. 

 

Eine Großmutter schrieb mir, dass Weihnachten für sie ein trauriges Fest war. Sie hat ihre Enkelkinder so sehr vermisst. Eigentlich hat sich die große Familie immer bei ihnen getroffen. Dieses Jahr ging das nicht. Das war ein großer Verlust. Es ist gut, dass jetzt die Impfungen beginnen. Allmählich wird es leichter werden, dass wir einander wieder unbefangen begegnen, ohne künstlich voneinander Abstand zu halten, auf Umarmungen und Küsse verzichten. Wir brauchen noch eine Weile Geduld. Noch eine Weile diesen Abstand durchhalten, noch eine Weile die Kontakte reduzieren. Wir werden das schaffen, so schmerzlich es auch ist. Und wir pflegen die Kontakte auf andere Weise, so gut es geht. 

Wir lassen uns viel dafür einfallen. Wir wollen einander nicht aus dem Auge verlieren. Wir wissen, wie kostbar wir füreinander sind. Wir wissen es jetzt deutlicher als je zuvor. 

 

Ich wünsche Ihnen allen und Euch allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche! 

Gabriele Koenigs 

 

 

 

 


Hier kommt das Lied der Liedermacherin Bettina Wegner "Sind so kleine Hände...". Viel Freude beim Anhören. 

 

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