Martin Luther King, der schwarze Pastor und Bürgerrechtler, war eines Tages draußen unterwegs. Ein gutgekleideter Mann sprach ihn an. „Sind Sie Martin Luther King?“ „Ja, Sir!“ Der gutgekleidete Herr spuckte ihn an. Martin Luther King nahm sein blütenweißes Taschentuch, wischte sich die Spucke vom Anzug und hielt ihm das Taschentuch hin: „Ich glaube, das gehört Ihnen, Sir! Ich gebe es Ihnen zurück!“
Dies ist eine starke Szene. Sie bewegt mich und macht mich nachdenklich. Wie oft nehmen wir etwas an, das nicht unseres ist. Vorurteile. Ablehnung. Hass. Erwartungen. Projektionen. Gereiztheit. Ungerechtigkeit. Sie kommen von anderen, nicht von uns selbst. Und doch nehmen wir sie an. Manchmal tragen wir schwer daran. Wir meinen, wir seien daran schuld. Wir meinen, wir müssten uns rechtfertigen. Wir meinen, wir könnten das aus der Welt schaffen. Wir meinen, wir müssten die Erwartungen von anderen erfüllen. Wie wäre es, stattdessen ganz klar zu sein: Es ist nicht meins! Es kommt nicht von mir! Wie wäre es, uns würdevoll davon abzugrenzen?
Wir können nicht immer klar unterscheiden zwischen dem, was von anderen kommt, und dem, was unser eigenes ist. Oft ist ein Wirrwarr in uns. Wir verstehen uns selbst nicht. Wir verstehen gar nicht, warum wir so durcheinander sind. Wir können uns nicht entscheiden. Unklarheit ist belastend. Unentschiedenheit ist belastend.
Mir hilft ein Vers aus dem Psalm 139: „Du verstehst meine Gedanken von ferne!“ Gott versteht mich besser als ich selbst es kann. Gott versteht mich auch besser als die Mitmenschen es können. Daran halte ich mich.
Und ab und zu wird mir Klarheit geschenkt. Gott sei Dank. Das ist wirklich ein Geschenk. Dann treffe ich Entscheidungen und stehe dazu. Es ist mir bewusst, dass nicht jede und jeder meine Entscheidungen nachvollziehen oder bejahen kann. Es ist mir bewusst, dass andere darüber vielleicht traurig oder verärgert sind. Ich kann das nicht verhindern. Ich möchte würdevoll damit umgehen. Ich möchte die Empfindungen der anderen respektieren, ohne mich selbst zu verleugnen.
Solche Geschichten wie die von Martin Luther King geben mir Mut.
Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche.
Gabriele Koenigs
Die beiden Musiker und Liedermacher Jan Garrett und JD Martin haben zu dieser Geschichte ein Lied gemacht. Hier können Sie dieses Lied anhören.
Hier ist der englische Text:
VERSE 1 I once heard a powerful story about a man who stood in his truth with such conviction in who he was that he would not be moved. Someone stepped out of a crowd and said, "Are you Martin
Luther King?" He said "Yes I am," and the well-dressed man spit on him. Then King took out his handkerchief and wiped the hate from his suit. He gave it back to the man and said, "I believe this
belongs to you.”
CHORUS 1 I will lift you up and do what I can do. I see your heart, I know your pain, I have been there too. I will hold you high while you do what you have to do. But I am clear who is standing
here, I believe this belongs to you.
VERSE 2 I once had a powerful story I used to carry around. I thought it was you all this time that held my spirit down. But now I know the truth of who I came here to be. You are my angel in
disguise, and not my enemy. So I thank you for the part you played in the dance we had to do. I give you back your own true love, I believe it belongs to you.
CHORUS 2 I will
lift you up and do what I can do. I feel your heart, I know your pain, I have been there too. I will hold you high while you do what you have to do. I give you back your freedom now, I believe it
belongs to you.
CHORUS 3 I will lift you up and do what I can do. I feel your heart, I know your pain, I have been there too. I will hold you high while you do what you have to do. I give you back your own true
love, I believe it belongs to you. I am clear as we're standing here, I believe this belongs to you.
© 2009 Foolchild Music (ASCAP) Gill 'n' Goldie Music (ASCAP) Ester Nicholson Music (ASCAP)
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