Dies Bild ist vor kurzem entstanden. Ein Besucher in meinem Atelier sah es und gab ihm den Titel: Strahlen.
Das Licht hat unendlich viel Strahlen - viel mehr als wir wahrnehmen können. Auch viel mehr als ich malen könnte. Ich male nur einige. Und ich zeige, wie die Lichtstrahlen durch das Blattwerk brechen und die Stämme und Äste und den Erdboden berühren. Das Licht berührt alles und verwandelt alles.
Wir Menschen sehnen uns nach dem Licht. Unser Blick wird immer zum Licht gezogen. Wir spüren, dass das Licht eine viel größere Kraft hat als wir selbst. Alle unsere technischen Erfindungen und die Errungenschaften der Geschichte sind klein angesichts der kosmischen Kraft des Lichtes. Licht ist nicht nur für uns Menschen da. Jeder Baum wächst dem Licht entgegen. Jedes Pflänzchen braucht Licht zum Gedeihen. Licht altert nicht. Licht vergeht nicht. Es verbraucht sich nicht, wenn es scheint. Es verströmt sich ohne Sorge. Und es macht keine Unterschiede. Es geht nicht darum, wer Licht verdient hat und wer nicht. Es geht nicht um Belohnung und Strafe. Es geht um die ewige Ordnung im Kosmos. Auch wir kleinen Menschenkinder haben darin unseren Platz.
Jesus Christus ist gekommen, um die Menschheit zu erleuchten. An Weihnachten feiern wir seine Geburt. Und wir versuchen neu zu begreifen: Wir gehören zu ihm wie ein Lichtstrahl zum Licht. Und wir sind gesandt, so wie er gesandt ist.
Ein neueres Kirchenlied formuliert es so:
"Strahlen brechen viele
aus einem Licht.
Licht von Jesus Christus.
Strahlen brechen viele
aus einem Licht
und wir sind eins durch ihn."
Es ist einfacher, die Trennung wahrzunehmen als die Einheit. Es ist einfacher, das zu sehen, was die Menschheit spaltet in diesen Zeiten. Die Einheit ist nicht auf Anhieb zu erkennen. Aber ich bin überzeugt, dass darin jetzt unsere Aufgabe liegt. Nur zusammen kommen wir weiter. Jedes von uns gibt einen Teil dazu.
Mein Besucher erzählte mir davon, dass er sich zu einer neuen Aufgabe gerufen fühlt. Mehr als 30 Jahre lang hat er in einer diakonischen Einrichtung für Menschen mit verschiedensten Behinderungen gearbeitet. Nun möchte er Reisen und Ausflüge mit ihnen und für sie anbieten. Er hat unendlich viele Ideen, aber bisher noch niemanden, der ihn dafür anstellen will. Er erzählt manchen Leuten von seinen Träumen. So hat er es gestern auch mir erzählt. Beim Reden strahlten seine Augen. Ich war mit ihm begeistert. Ich wünsche ihm, dass er offene Türen findet und den Mut hat, zu seiner Berufung zu stehen. Ich kann mir jetzt schon die strahlenden Augen derer vorstellen, die mit ihm auf Reisen sind.
Mögen wir alle unser Licht leuchten lassen, zum Wohle der Schöpfung und zur Ehre Gottes.
Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen 3. Adventssonntag und eine gute Woche
Gabriele Koenigs
Hier finden Sie das Lied: "Strahlen brechen viele aus einem Licht...." mit Orgelbegleitung. Viel Freude beim Mitsingen und Mitsummen.
Und hier finden Sie einen Ausschnitt aus einem stimmungsvollen Konzert in Schweden. Es ging dort auch um das Licht. Dieses Lied heißt Frid på jord (übersetzt: Frieden auf Erden) .
Viel Freude beim Hören und Schauen!
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