Licht des Lebens

Lebenslicht. Aquarell von Gabriele Koenigs. Privatbesitz.                                                 Als Doppel-Kunstkarte erhältlich
Lebenslicht. Aquarell von Gabriele Koenigs. Privatbesitz. Als Doppel-Kunstkarte erhältlich

Es ist herrlich, am Leben zu sein – trotz allem. Trotz Krankheit. Trotz Krieg. Trotz Not. So viel Licht ist in uns und um uns. Wir sind lebendig. 

 

Niemand weiß, wieviel Zeit uns noch bleibt. Sind es noch 2 Jahre?10 Jahre? 30 Jahre? 4 Monate? 3 Wochen? Niemand kann das vorhersagen, nicht einmal ein Arzt. Von einem Tag auf den anderen könnte es zu Ende gehen, ganz überraschend. Es kann jeden von uns treffen. Es kann jeden von denen treffen, die uns lieb sind. Kein Weg geht daran vorbei, dass wir eines Tages sterben werden. Nicht einmal Jesus kam darum herum. Denn Sterben gehört zum Menschenleben hinzu. Und diese Ungewissheit, wann es so weit sind wird, gehört auch dazu.

 

Möglicherweise wird es eines Tages so weit sein, dass wir dieses irdische Leben gerne loslassen. Wir werden froh sein, heimgerufen zu werden in das ewige Licht. Dieses Erdenleben ist wie ein Gewand, das eines Tages nicht mehr passt. Es hat seine Dienste getan. Eines Tages dürfen wir es ablegen und frei sein. Eines Tages werden wir heimkehren in die andere Welt. Wir wissen nicht, wie es dort ist. Aber wir tragen Ahnungen in uns. Denn wir sind von dorther gekommen. Unsere Heimat ist im Himmel, nicht auf der Erde. Hier sind wir nur für eine begrenzte Zeit.

 

Noch sind wir hier. Und eines ist ganz sicher: Die verbleibende Zeit ist kostbar, überaus kostbar. Jeder einzelne Tag ist kostbar. Das große Licht bringt ihn zum Leuchten. Jedes Blättchen, jede Blüte, jeder Wassertropfen funkelt im Licht. Auch unsere Tage kommen zum Leuchten durch das Licht, welches größer ist als wir selbst. Sie kommen zum Leuchten durch das göttliche Licht, welches darinnen und darüber aufleuchtet.

 

An manchen Tagen fühle ich mich sehr schwach. An anderen Tagen strotze ich nur so von Tatkraft. In manchen Zeiten meines Lebens war ich kerngesund. Im Augenblick bin ich krank. Dieses Auf und Ab gehört auch zum Leben. Weinen gehört dazu, und Lachen gehört auch dazu. Es gehört zu der großen Fülle, die uns gegeben wird. Können wir das alles annehmen, diese ganze große Fülle des Lebens? Können wir uns selbst annehmen, in dieser ganzen riesigen Spannweite der Erfahrungen? Können wir andere annehmen, in der ganzen riesigen Spannweite ihrer Erfahrungen?

 

Lassen wir die Tage nicht einfach so vergehen: ohne Aufmerksamkeit, ohne Dankbarkeit, ohne Freude, ohne ein Lächeln. Es wäre viel zu schade drum. Vergeuden wir unsere Zeit nicht damit, dass wir andere kritisieren oder uns selbst ablehnen. Vorwürfe zerstören die Freude. Liebe hingegen bringt sie zum Leuchten. Lassen wir die Tage nicht einfach so vergehen, ohne uns selbst und anderen Gutes zu gönnen. Lassen wir die Tage nicht einfach so vergehen, ohne uns selbst und anderen Gutes zu tun. Lassen wir die Tage nicht einfach so vergehen, ohne zu lieben.

 

Wir können es nicht nur von anderen erwarten, dass sie uns die Liebe bezeigen, nach der wir uns so sehr sehnen. Es liegt an uns selbst, wie wir unsere Tage gestalten. Zu einem großen Teil liegt es an uns selbst, ob dieser Tag zu einem leuchtenden Tag wird. Es liegt daran, ob wir uns dem Licht zuwenden und uns davon berühren lassen. Es liegt an den Gedanken, die wir denken. Es liegt an den Worten, die wir sprechen. Es liegt an den Schritten, die wir gehen. Es hängt von vielen Entscheidungen ab, die wir selbst treffen.

 

Hören wir auf, anderen die Schuld zu geben für das, was wir erleben. Ergreifen wir unsere eigene Verantwortung. Gestalten wir unsere Tage so, dass ein Leuchten darinnen ist. Möge Gott uns dabei helfen.

 

„Bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht." (Psalm 36,8)

 

Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche

Gabriele Koenigs


Jeder Tag besteht aus vielen, vielen Augenblicken. Auch die schweren Tage der Karwoche bestehen aus vielen, vielen Augenblicken. 

 

Hier singen meine Freunde Mark Fox und Angelika Thome ihr sehr kurzes, einprägsames Lied. "Heilig ist der Augenblick der Liebe". Das ist schon der ganze Text. 

Viel Freude beim Anhören, Mitsingen und Hinspüren! 

Vielleicht mögen Sie mit diesem Lied im Hinterkopf durch die Tage der Karwoche gehen? 

 

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