Gut, dass wir einander haben

Heute zeige ich euch und Ihnen eine Kostprobe aus meinem neuen Buch. Das Bild habe ich als Geschenk für eine Freundin gemalt. Auf dem Bild sind drei von ihren Enkeltöchtern zu sehen. Aus den Erzählungen der Oma habe ich die Geschichte zusammengestellt. Das Gebet, das sie am Schluss spricht, sind ihre eigenen Worte. Es ist witzig, jetzt im Hochsommer eine Weihnachtsgeschichte zu lesen. Vielleicht macht es euch und Ihnen Freude? Ich habe die Geschichte jedenfalls mit ganz viel Freude geschrieben.

 

Die Großen sind in der Küche und bereiten das Festessen zu. Lisa und Lara passen auf das kleine Schwesterchen auf, das erst vor einigen Wochen geboren ist. Sie können schon gut mit Lotti umgehen. Bei ihnen ist sie in besten Händen.

 

Heute ist Weihnachten. Sie sind bei Oma zu Besuch. Heute wird gefeiert. Aber das Warten ist ein bisschen langweilig. Lisa nimmt die Fernbedienung zur Hand und schaltet den Fernseher an. Vielleicht kommt irgendwo etwas Interessantes?

 

In einem Sender ist eine große Menge von Leuten zu sehen. Sie stehen auf einem riesigen Platz. Es regnet in Strömen. Trotzdem bleiben die Leute da. Sie haben ihre Regenschirme aufgespannt und warten. Auf was warten sie wohl? Ein Fernsehsprecher spricht. Es klingt nach einer fremden Sprache. Die beiden verstehen gar nichts. Papa kommt gerade mit Weingläsern in das Wohnzimmer. „Papa, hast du eine Ahnung, was dort los ist? Auf was warten alle diese Leute?“ Papa sagt: „Das ist der Petersplatz in Rom. Die Leute warten auf den Papst. Er wird den Segen Urbi et Orbi spenden. Schaut mal, da kommt er gerade auf den Balkon vor dem Petersdom!“ „Der sieht aber alt aus! Und lange nicht so fit wie Oma“, sagt Lara. Mama hat sich jetzt auch zu ihren Töchtern gesellt. „Ihr drei haltet Oma fit“, sagt sie. „Wie sollte der Papst fit bleiben, wenn er gar keine Kinder um sich hat?“ Oma kommt. Sie hat ihre Schürze jetzt abgelegt. Das Essen ist fertig. Sie möchte alle zu Tisch bitten. „O, der Papst betet für den Frieden in der Welt! Das ist wichtig“, sagt sie. Warten wir noch ein bisschen mit dem Essen!“

 

Lotti fängt jetzt an zu weinen. Mama nimmt sie auf die Arme. „Was fehlt dir, mein Schatz? Habe ich dir gefehlt? Ich bin ja da!“ Sanft wiegt sie die Kleine in den Armen. Nachdenklich sagt Lisa: „So hat vielleicht auch Maria ihr Jesuskind gewiegt, vor langer, langer Zeit. Wir haben übrigens in der Schule ein Weihnachtslied von früher gelernt. Josef, lieber Josef mein…!“

 

„O, wie klasse“, sagt Oma. „Das singen wir gleich. Schaltet den Fernseher aus!“ Oma setzt sich an das Klavier und legt los. Sie kennt fast alle Lieder auswendig. In der Familie ist Singen großgeschrieben. Alle machen mit. Jeder darf sich ein Lied wünschen. Wer den Text nicht kann, singt la-la-la. Gar kein Problem. Oma kennt natürlich auch die Texte. Lara holt ihre Blockflöte und spielt ein Lied, das sie gerade gelernt hat. Sie bekommt großen Applaus. Lisa sagt ein Gedicht auf. Auch sie bekommt großen Applaus. Sie könnten stundenlang singen. Aber nun knurren doch die Mägen. „Mein Magen hängt jetzt fast in der Kniekehle“, sagt Papa. Alle setzen sich zum Festtagsschmaus. Beim Essen wird viel erzählt. Oma fallen viele lustige Begebenheiten von früher ein, als sie noch Kind war. Sie liebt es zu erzählen. Die Stimmung wird immer heiterer.

 

Nach dem Essen werden Geschenke ausgepackt. Welch ein Hallo, oh und ah! Alle haben sich etwas Schönes füreinander ausgedacht. Die Kinder probieren die neuen Sachen sofort aus. Im Wohnzimmer wird es immer unordentlicher. Überall liegen Verpackungen herum. „Das stört keinen großen Geist“, sagt Oma.

 

Mama steht auf und sucht etwas. „Da war doch noch diese CD von Abba! Das habe ich früher so gerne gehört. Da habe ich jetzt richtig Lust drauf. Passt zwar nicht ganz zu Weihnachten. Aber ich muss mich jetzt bewegen!“ Sie legt die CD ein und dreht die Lautstärke hoch. Allen fährt die Musik in die Beine. Sie tanzen einen wilden Wonnetanz, rund um Sofa und Weihnachtsbaum und Geschenke. Sogar die kleine Lotti tanzt mit, auf Papas Armen. Oma tanzt auch. Als sie völlig außer Atem ist, lässt sie sich auf das Sofa fallen und schaut der wilden Bande zu. Sie lacht Tränen. Ihr Herz zerspringt beinahe vor Freude und Dank.

 

„Danke, liebster Gottvater, für diese liebenswerte und wuselige Familie in ihrer Vielfalt!! Du hast mir wieder einen herrlichen Tag mit ihnen geschenkt! Ich kann nicht aufhören, DIR für Deine Güte zu danken.“ So betet sie am Abend, als sie wieder alleine ist. Und: „ Danke für Jesus, das Licht der Welt. Er macht unser Leben so hell!“

 

Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche!

Gabriele Koenigs

 

 


Hier kommt das Lied von Manfred Siebald, das meinem Bild und meiner Geschichte den Titel gegeben hat: "Gut, dass wir einander haben...." 

Viel Freude beim Anhören und Mitsingen! 

 

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Dies ist die Titelseite von meinem neuen Buch. Es wird am 15.8.2022 erscheinen. Es enthält 68 Innenseiten mit Bildern und Geschichten. Sie können dieses Buch nicht im Buchhandel erwerben, sondern nur bei mir. Am einfachsten ist, wenn Sie es in der Ausstellung mitnehmen. Oder ich schicke es Ihnen zu. Sie können mit Email, Telefon oder über den shop auf dieser Internetseite bestellen. 

 

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