Eine Freundin hat mich schon vor längerer Zeit gefragt: "Warum malst du eigentlich nie blühenden Löwenzahn in deine Pusteblumenbilder?" Ich hatte keine Antwort - außer der, dass ich es einfach noch nie versucht habe. Aber ihre Frage blieb mir im Kopf. Und vor ein paar Tagen habe ich es endlich versucht. Eine Blüte, die aufblüht, inmitten der vergehenden Pracht. Ich bin selbst erstaunt, wie anders die Bildaussage dadurch wird. Lag sie bisher eher auf dem Vergehen, so liegt sie nun vor allem auf dem Werden. Ich habe dem Bild den Titel gegeben: "Die nächste Generation ist schon im Werden."
Werden und Vergehen ist viel enger miteinander verschlungen als wir normalerweise wahrnehmen.
Durch den vielen Regen, der in den letzten Wochen gefallen ist, sind die Wiesen bei uns wieder grün. Mir fällt auf, dass sie voller Löwenzahnblätter sind. Wer weiß: Wenn es noch eine Weile warm bleibt, werden wir noch in diesem Herbst wieder blühenden Löwenzahn und Pusteblumen sehen? Ich bin gespannt.
Das Leben setzt sich durch, aller menschlichen Verrücktheit zum Trotz. Und manchmal bekommen wir Hoffnungszeichen und etwas zum Schmunzeln, einfach so, einfach beim Spazierengehen und Augen aufmachen. Manchmal denken wir: "Die Natur spielt verrückt". Dabei wird alles von einer Weisheit gelenkt, die größer ist als unsere.
Ist es nicht einfach nur zum Staunen, dass die Natur sich von der Dürrezeit im Sommer so schnell erholt? Ist es nicht wunderbar für unsere Seele, jetzt so viel Grün zu sehen?
Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche
Gabriele Koenigs
Der Liedermacher Gerhard Schöne hat ein herrliches Kinderlied gedichtet: "Alles muss klein beginnen". Es tut auch uns Erwachsenen gut. Ich liebe dieses Lied. Viel Freude beim Ansingen und Mitsingen. Es ist ein echter Ohrwurm!
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