Eine junge Frau hat ihre Mutter schon früh verloren. Nun wird sie 18 Jahre alt. Eine gute Bekannte hatte eine sehr liebevolle Idee für sie. Die junge Frau hatte ihr einmal erzählt, dass ihre Mutter Pfingstrosen so sehr liebte. Nun gab sie mir den Auftrag, ein schönes Bild einer Pfingstrose zu malen. Dies wird ihr besonderes Geburtstagsgeschenk für diese junge Frau. Liebevoll, nicht wahr?
Es ist nicht jedermanns Sache, ein Portrait eines Verstorbenen bei sich aufzuhängen. Es kann einem auch zu viel werden, das Portrait des geliebten Menschen jeden Tag zu sehen. Und doch ist es sehr schön, etwas bei sich zu haben, das an den geliebten Menschen erinnert.
Eine meiner Freundinnen trägt sehr gerne ein besonderes Schmuckstück. Ein Juwelier hat es für sie angefertigt. In dieses Schmuckstück sind die Eheringe ihrer verstorbenen Eltern eingearbeitet. Auch dies ist eine diskrete Art, die Verbundenheit mit ihnen zu spüren.
Die Verstorbenen haben die Welt der Materie hinter sich gelassen. Wir sind noch hier.
Was ein Mensch für uns gewesen ist, lässt sich weder mit Bildern noch mit Gegenständen erfassen. Sie sind nur Hinweise, mehr nicht.
Und doch ist es schön, etwas zu haben, an das die liebende Erinnerung sich andocken kann. Dabei geht es nicht um eine Menge von Dingen, ganz im Gegenteil. Die Menge von Dingen, die ein Verstorbener hinterlassen hat, kann zum Ballast werden. Es geht nur um etwas ganz Spezielles, Ausgewähltes.
Ich bin gespannt, ob ich einmal erfahren werde, wie es der jungen Frau mit ihrem Pfingstrosenbild gehen wird, und ob ich sie vielleicht sogar eines Tages kennenlernen werde. Ich habe mit Absicht ein Motiv gewählt, auf dem auch Knospen zu sehen sind. Ich wünsche der jungen Frau, dass ihr Leben zum Blühen kommt und sich entfaltet, trotz dem frühen Verlust.
Mir hat dieser Auftrag jedenfalls so viel Freude gemacht, dass ich die Pfingstrose gleich nochmals gemalt habe, in größerem Format.
Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche
Gabriele Koenigs
Hier können Sie ein Stück aus dem "Deutschen Requiem" von Johannes Brahms hören, gesungen vom Rundfunkchor des WDR. Sehr ergreifend!
Dies ist der Text:
Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth!
Meine Seele verlanget und sehnet sich
Nach den Vorhöfen des Herrn;
Mein Leib und Seele freuen sich
In dem lebendigen Gott
Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth!
Wohl denen, die in deinem Hause wohnen
Die loben dich immerdar
Wie lieblich sind deine Wohnungen!
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Eine besondere Gelegenheit
Von heute Abend bis am Mittwoch gibt es eine Reihe von Vorträgen im Internet über die Freude in schwierigen Zeiten. Eröffnet wird die Reihe mit dem Kinofilm über die Freundschaft des verstorbenen Desmond Tutu mit dem Dalai Lama. Er wird für 48 Stunden kostenlos zu sehen sein. Sie können sich dafür und für die Vorträge über den angegebenen Link registrieren. Sie brauchen nur eine Email-Adresse dafür. Allerdings ist alles auf englisch. Ich freue mich sehr auf den Film, den ich schon lange sehen wollte. In unseren Kinos lief er leider nur für ganz kurze Zeit.