Dieses Bild habe ich während trüben Wintertagen gemalt. Die Bäume waren ganz kahl. Nieselregen fiel den ganzen Tag vom Himmel. Die Sonne war überhaupt nicht zu sehen. In meinem Atelier war es jedoch schön trocken und warm. Meine ganze Vorfreude auf den Frühling floss in dieses Bild. Wie schön wird es sein, wenn die ersten frischen Blättchen hervorkommen. Von Tag zu Tag wird sich der Frühling mehr entfalten. Der Waldboden wird mit Anemonen übersät sein. Die Vögel werden aus voller Kehle singen. Ich werde wieder mehr draußen sein. Im Garten kommen die Blumen hervor. Ich brauche keinen dicken Mantel mehr. Ich werde mit dem Fahrrad unterwegs sein. Der Himmel wird blau sein und die Tage länger. Ich freue mich darauf und lebe darauf zu.
Vorfreude tut uns Menschen gut. Wir brauchen etwas, auf das hin wir uns ausrichten können.
Mein Kalender füllt sich allmählich. Ich trage die Termine für meine Kurse ein, für die Ausstellung, für Urlaubszeiten. Es tut mir gut, so vor Augen zu haben, wieviel Schönes mich erwartet. Und es kommt immer noch Neues dazu. Jemand schickt mir eine Einladung. Jemand macht mir einen Vorschlag, ganz überraschend. Ich gehe ihm nach und prüfe, ob das für mich passt. Und ich lasse los, was sich nicht bewährt. Ein Kurs, den ich vorhatte, trifft auf keinerlei Resonanz. Ich entscheide, ihn wieder zu streichen. So gibt es wieder Freiraum im Kalender. Wer weiß, was dort stattdessen geschehen wird? Gut, dass es auch Zeiten gibt, die nicht im Vornherein verplant sind.
Die Gedanken eilen in die Zukunft voraus. Und doch leben wir heute. Es ist wichtig, auch das zu schätzen, was heute ist. Selbst wenn es ein trüber Wintertag ist. So viel Gutes kann auch in diesem Tag enthalten sein, nicht wahr? Öffnen wir unsere Herzen für das, was uns heute entgegenkommt. Öffnen wir unsere Herzen für das, was uns heute geschenkt wird.
Wir haben heute Freunde zu Besuch gehabt. Ausführlich haben wir miteinander gefrühstückt und einander vieles erzählt. Sie haben Blumen mitgebracht und Blumensamen für den Garten. Es war schön, so viel Zeit füreinander zu haben. In unserem Haus riecht es nach frischgebackenem Brot. Mein Atelier ist endlich mal wieder gut aufgeräumt. Der Besuch war ein willkommener Anlass, Ordnung zu schaffen und die neu entstandenen Bilder zu präsentieren. Nun bin ich besonders gerne dort. Ich genieße es, die neuen Bilder zu sehen. Und ich habe ganz viel Projekte im Kopf.
Wenn ich meinen Mantel anziehe und nach draußen gehe, kann ich schon die Knospen an den Bäumen sehen und die Kätzchen an den Haselnusssträuchern. Alles ist bereit. Alles beginnt ganz klein. Das Neue wächst, unaufhaltsam. Auch das ist ein Grund zum Freuen, jetzt schon.
Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche
Gabriele Koenigs
In vielen christlichen Liedern wird der Bogen der Vorfreude noch viel weiter gespannt. Vorfreude auf die ewige Welt, den himmlischen Garten, den himmlischen Frieden.
Ich höre diese Vorfreude auch in dem Gospel: Swing low, sweet chariot....
Viel Freude beim Anhören und Mitsingen!
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