zart

zart. Aquarell von Gabriele Koenigs (2023). Im Passepartout für Bilderrahmengröße 50 x 50 cm. Als Original erhältlich
zart. Aquarell von Gabriele Koenigs (2023). Im Passepartout für Bilderrahmengröße 50 x 50 cm. Als Original erhältlich

Heute ist ein großer Tag für Dorothea. Sie zieht um. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt für sie. Vor einem Jahr hat sie ihren 60. Geburtstag gefeiert. Sie hat kein leichtes Leben gehabt. Vieles von dem, was sie belastet hat, möchte sie nun hinter sich lassen. Am neuen Ort möchte sie nochmals neu anfangen. Und sie möchte dort alt werden.

 

Sie ist ein feiner Mensch, immer schon. In der Familie hatte sie es schwer. Es herrschte dort ein rauhes, liebloses Klima. Sie ist schon als Jugendliche heroinsüchtig geworden. Dies hat sie seit 30 Jahren hinter sich. Aber sie hat sich in der Zeit der Drogensucht Aids eingefangen. Damit muss sie leben. Das wird ihr bleiben. Eine Zeitlang hat sie zu viel getrunken. Seit 10 Monaten ist sie jedoch eine trockene Alkoholikerin. Sie möchte nicht im Suff enden.

 

Am neuen Wohnort wird sie von der Aidshilfe betreut. Das hat sie schon eingefädelt. Und sie wird sich der dortigen Gruppe der anonymen Alkoholiker anschließen. Das weiß sie jetzt schon. Sie sind Leidensgenossen. Ihnen gegenüber kann sie sich öffnen. Sie verstehen. Sie stärken sich gegenseitig. Sie freut sich auf ihre neue Wohnung und auf die neuen Kontakte. Sie freut sich auf die Stadt, in der viel Leben ist und in der es viele gute Angebote gibt.

 

Als sie mich anrief, um mir von ihrem Umzug zu erzählen, malte ich gerade meine weiße Rose. Sie ist zart. Sie hat eine besondere Schönheit. Es ist eine Schönheit, die nicht sofort ins Auge fällt. Eine, die leicht übersehen wird. Wer aber genauer hinschaut, entdeckt in ihr alle Farben des Lebens. Und wer genau hinschaut, sieht, wie sie vom Licht sanft berührt wird.

 

Dorothea ist zart wie diese Blume. Zart und stark. Ihre Kraft kommt aus dem Glauben und aus dem Gebet. Möge es ihr am neuen Wohnort gut gehen. Möge sie Menschen finden, die ihre Empfindsamkeit achten und schätzen.

 

Gott achtet nicht nur die Erfolgreichen und Auffälligen, sondern auch die Zarten und Stillen. Diejenigen, deren Leben von Anfang an anders war. Diejenigen, die sich der göttlichen Liebe anvertrauen. Möge Dorothea allezeit in der göttlichen Liebe geborgen sein.

 

Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche

Gabriele Koenigs


Hier improvisieren zwei Musiker über das Lied "Gott ist gegenwärtig". Es stammt von dem christlichen Mystiker Gerhard Tersteegen (1697 - 1769). Auch er zählte sich zu den "Stillen im Lande". In seinem Lied finden wir die bemerkenswerten Worte: 

"Wie die zarten Blumen

willig sich entfalten 

und der Sonne stille halten

lass mich so

still und froh 

deine Strahlen fassen

und dich wirken lassen". 

Den gesamten Liedtext finden Sie im Evangelischen Gesangbuch bei Nr. 165. 

Viel Freude beim Anhören, Lesen und Singen! 

 

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Hier können Sie die "12 Schritte der anonymen Alkoholiker" lesen. Sehr, sehr beachtliche Worte!!!!! Viele Gruppentreffen werden eröffnet, indem diese Worte vorgelesen werden. 

 

Die zwölf Schritte der Anonymen Alkoholiker

1. Schritt
Wir gaben zu, dass wir dem Alkohol gegenüber machtlos sind – und unser Leben nicht mehr meistern konnten.

2. Schritt
Wir kamen zu dem Glauben, dass eine Macht, größer als wir selbst, uns unsere geistige Gesundheit wiedergeben kann.

3. Schritt
Wir fassten den Entschluss, unseren Willen und unser Leben der Sorge Gottes – wie wir Ihn verstanden – anzuvertrauen.

4. Schritt
Wir machten eine gründliche und furchtlose Inventur in unserem Inneren.

5. Schritt
Wir gaben Gott, uns selbst und einem anderen Menschen gegenüber unverhüllt unsere Fehler zu.

6. Schritt
Wir waren völlig bereit, all diese Charakterfehler von Gott beseitigen zu lassen.

7. Schritt
Demütig baten wir Ihn, unsere Mängel von uns zu nehmen.

8. Schritt
Wir machten eine Liste aller Personen, denen wir Schaden zugefügt hatten und wurden willig, ihn bei allen wieder gutzumachen.

9. Schritt
Wir machten bei diesen Menschen alles wieder gut – wo immer es möglich war -, es sei denn, wir hätten dadurch sie oder andere verletzt.

10. Schritt
Wir setzten die Inventur bei uns fort, und wenn wir Unrecht hatten, gaben wir es sofort zu.

11. Schritt
Wir suchten durch Gebet und Besinnung die bewusste Verbindung zu Gott – wie wir Ihn verstanden – zu vertiefen. Wir baten Ihn nur, uns Seinen Willen erkennbar werden zu lassen und uns die Kraft zu geben, ihn auszuführen.

12. Schritt
Nachdem wir durch diese Schritte ein spirituelles Erwachen erlebt hatten, versuchten wir, diese Botschaft an Alkoholiker weiterzugeben und unser tägliches Leben nach diesen Grundsätzen auszurichten.