Leni lacht. Sie schwingt auf der Schaukel hin und her. Ist das herrlich! Ihr schönes rotes Sommerkleid leuchtet in
der Sonne. Der Wind lässt ihre Haare fliegen. Die Wiese duftet. Der Himmel ist blau. Die Grillen zirpen. So ein Tag!
Silke lacht auch. Sie genießt es, mit ihrer Mutter unterwegs zu sein. Sie unternehmen so gerne etwas zusammen. Am
liebsten sind sie miteinander draußen in der Natur. Silke fotografiert gerne. Auch jetzt nimmt sie ihr Handy zur Hand. Diese Situation verdient es wahrlich, festgehalten zu
werden.
Die beiden haben eine schwere Zeit hinter sich. Sie waren in einer fürchterlichen Situation. Beim Spazierengehen haben
sie sich immer wieder darüber ausgetauscht. Sie haben immer wieder miteinander ihren Ärger, ihre Enttäuschung und ihre Traurigkeit geteilt. Manchmal sind Tränen geflossen. Das draußen sein hat
ihnen jeweils geholfen. Miteinander konnten sie aufatmen und die Schönheit der Schöpfung wahrnehmen. So hat sich in ihnen manches geordnet. Und nun ist es geschafft. Der Knoten ist gelöst.
Gott sei Dank. Die Lebensfreude ist wieder da, und sogar stärker als zuvor. Ihre Liebe zueinander ist noch tiefer geworden in dieser schweren Zeit.
Unser Menschenleben ist ein Auf und Ab. Höhen und Tiefen, Glück und Leid, Freude und Kummer: Alles gehört dazu. Die
Gegensätze machen unser Leben dynamisch und interessant. Wir bleiben in Bewegung. Wir lernen dazu. Wir sind unterwegs.
Ein Mensch auf der Schaukel ist ein wunderbares Sinnbild. Da ist die Begeisterung beim Höhenflug und das flaue Gefühl
beim Abschwung. Da ist jemand, der manchmal ein bisschen anschubsen kann bei Bedarf. Da ist jemand, der die Freude und den Kummer teilt. Oder niemand ist dabei. Manche Situationen erleben
wir alleine.
Manchmal träumen wir davon, dass wir immer nur glücklich sein könnten. Aber das ist eine Illusion, ein Wunschgedanke.
Das Unerfreuliche gehört einfach auch dazu. Ein Ja dazu zu finden ist der Schlüssel zu einem versöhnten Leben.
Der zeitgenössische Philosoph Wilhelm Schmidt hat darüber ein interessantes Büchlein geschrieben. Es trägt den Titel
"Schaukeln. Die kleine Kunst der Lebensfreude." Es ist leicht und amüsant zu lesen. Ich kann es wirklich empfehlen.
Silke und Leni haben mir erlaubt, ihr Foto als Grundlage für ein Gemälde zu verwenden. Ich habe das sehr gerne gemacht.
Und mir ist ein wichtiges Detail im Bild aufgefallen, das unbedingt dazugehört. Da sind die starken Seile, an denen Leni sich halten kann. Sie sind zuverlässig und stark. Sie kann sich völlig
darauf verlassen. Und da ist das Schaukelbrett, das sie trägt.
Dabei ist in mir ein neues Sinnbild entstanden. Die göttliche Liebe ist wie ein starkes Seil und wie ein Schaukelbrett.
Sie trägt uns, und sie hält uns. Sie umgibt uns von allen Seiten. Wir können uns darauf verlassen.
Ich glaube fest an die göttliche Liebe. Leni und Silke tun das auch. Viele andere, mit denen ich verbunden bin, teilen diesen Glauben auch. Darum können wir uns des Lebens so sehr freuen. Trotz allem.
Alles Liebe und Gute für Sie und für euch!
Gabriele Koenigs
Hier kommt ein Lied zum Mitsingen, einladend präsentiert von Silke und Bernd Liffers. Der Text ist eingeblendet, so dass Sie nicht einmal ein Gesangbuch brauchen. Und die Melodie ist eingängig. Ohrwurmcharakter...
Viel Freude beim Singen!
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Und hier kommt das unvergessliche englische Lied von Louis Armstrong: What a wonderful world (übersetzt: Wie wunderbar ist die Welt!)
Die Schwestern Lucy und Martha Thomas singen es sehr schön.
Viel Freude damit!
Aller guten Dinge sind drei: Darum kommt hier auch noch ein Lied des Liedermachers Gerhard Schöne. Er erzählt darin die Geschichte der alten Frau auf der Schaukel. Viel Freude damit!
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Silvia (Montag, 29 Juli 2024 10:25)
Liebe Gabriele,
Danke für deine zu Herzen gehenden Worte und Texte. Immer wieder neu die so verschiedenen Erfahrungen im täglichen Zusammensein mit der Familie und den Freunden um uns herum zu erleben, mit Höhen und Tiefen, sind herausfordernd und beglückend zugleich. Und mit Liebe und Gottvertrauen im Herzen sind auch die mal schwereren Momente gut begleitet zu meistern und werden zur Freude. Die ich dann
erleichtert und beschwingt weitergeben kann.
Für dein Bild mit der fröhlich schaukelnden Leni fiel mir der Titel "beschwingt" ein. Schwingen: leicht und getragen, schwerelos, gehalten und angestoßen.
Einen wunderschönen Tag wünsche ich dir, danke sei aus der Ferne umarmt. Silvia
Ulrike (Montag, 29 Juli 2024 11:50)
Liebe Gabriele,
immer wieder gerne lese ich deine inhaltlich ganz besonderen Wort-Beiträge und betrachte deine Bilder. Du gibst und schenkst damit so viel!
Ein Mensch auf einer Schaukel ist wirklich ein schönes Sinnbild dafür, dass alle, die Gott vertrau’n, von seiner großen Liebe getragen werden.
Leni strahlt auf deinem Gemälde Frohsinn und Freude aus und sie empfand beim Schaukeln sicher auch eine Art von Leichtigkeit und Hochgefühl. Dazu fällt mir als möglicher Titel „Glückseligkeit“ (oder auch „glückselig“) ein.
Es ist wunderbar und schön, wenn wir in bestimmten Lebenssituationen solch glückselige Zustände erreichen, erfahren und auch genießen dürfen.
Liebe Grüße Ulrike
Brigitte (Montag, 29 Juli 2024 14:14)
Hallo Frau Koenigs,
vielen Dank für ihre Gedanken zu dem neu geschaffenen Bild. Mir ist dazu der Vers aus Hiob 11, 4 eingefallen: Ich lenkte Israel mit Fesseln der Güte und Stricken der Liebe.
Als Titel für das Bild waren die Gedanken Freiheit und unbegrenztes Alter bei mir präsent.
Mein Vorschlag deshalb als Bildtitel: Unbegrenzt
Herzliche Grüße und Gottes Segen. Brigitte
Manuela Clara (Montag, 29 Juli 2024 14:17)
Liebe Gabi,
Ein sehr schönes Bild. Beschwingt dem Leben entgegen fällt mir dazu ein.
Alles Liebe
Clara
Ursula (Dienstag, 30 Juli 2024 09:21)
Guten Morgen Frau Königs,
nur eine kleine Anmerkung: ich empfand als Kind Leichtigkeit auf der Schaukel. Die strenge Erziehung meiner Mutter � im Hintergrund (was mich auch gestärkt hat). Das war mir natürlich nicht bewusst.
LG Ursula G.