Mein Mann und ich haben einen neuen Vertrag mit einem Anbieter für Telefon und Internet gemacht. Versprochen war, dass der Übergang reibungslos klappt, und dass wir auch unsere Telefonnummer behalten können. Vor ein paar Tagen sollte der Übergang stattfinden. Aber leider hat gar nichts geklappt. Nun stehen wir ohne Internet und ohne Telefon da, und es steht in den Sternen, wie lange dieser Zustand noch dauern wird. Zum Glück haben wir beide ein Handy und können damit manches erledigen. Aber es gibt Aufgaben, die ich mit Handy nicht bewältigen kann. Meine sonntägliche Ermutigung zum Beispiel. Was tun? Sollte ich sie diesmal ausfallen lassen? Mein Mann hatte die gute Idee, meine Lehrerin Tamara Gross um Hilfe zu bitten. In ihrem Atelier ist WLAN, und wegen der Pfingstferien sind gerade dort keine Künstler am Werk. Es ist ruhig. Ich kann mich dort konzentrieren. Ich habe Tamara angerufen und sie um Erlaubnis gefragt. Sie war gleich einverstanden, und sie hat mir ihr Passwort für das WLAN gesagt. Ich bin sehr dankbar für ihre Großzügigkeit und ihr Vertrauen. Es ist ein großes Geschenk. Nun sitze ich in ihrem Atelier und schreibe meinen Text.
Alexandra, eine Verwandte von uns, hat ganz überraschend ihren Mann verloren. Er war nicht krank. Dennoch blieb sein Herz eines Morgens stehen, und er war sofort tot. Sie ist zurückgeblieben, voller Trauer und in großer Not. Ihr fehlt der geliebte Ehemann, und ihren beiden Kindern fehlt ihr geliebter Vater. Darüber hinaus ist sie jetzt in großen finanziellen Schwierigkeiten. Ihr Mann war selbstständig. Sein Geschäft ist in eine Schieflage geraten, von der sie bisher nichts wusste. Nun muss sie alles auflösen und ordnen und die Schulden tilgen. Sie braucht einen Rechtsbeistand. Auch der kostet Geld. Ihr Gehalt als Altenpflegerin gibt so etwas nicht her, zumal sie jetzt als Alleinverdienerin für ihre beiden Kinder sorgen muss.
Eine ihrer Freundinnen hat eine Spendenkampagne gestartet. Viele, die sie kennen, helfen jetzt zusammen. Jeder Betrag hilft. Manche schicken 20 €, andere 100 € oder mehr. Manche spenden anonym. Manche setzen ihren Namen dazu, so dass sie weiß, von wem die Spende kommt. Sie ist überwältigt von der Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft. Und sie fasst Mut, ihren Weg weiterzugehen, Schritt für Schritt. Allein schon ihren Kindern zuliebe.
Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Mitgefühl sind nicht ausgestorben. Gott sei Dank. Woher kommt das? Wir erleben so viel Härte, Grausamkeit und Kälte, um uns und weltweit. Dennoch gibt es eine Kraft, die in unseren Herzen etwas anderes erweckt. Mitgefühl. Hilfsbereitschaft. Liebe, Phantasie, Bereitschaft zum Teilen. In der religiösen Sprache der christlichen Tradition trägt diese Kraft den Namen "Heiliger Geist". Am Pfingstfest geht alles um diese Kraft. Wir danken dafür und bitten darum, dass sie uns auf unseren Wegen immer wieder weiterhilft.
Im Lied "Bewahre uns, Gott, heißt die letzte Strophe:
Bewahre uns, Gott,
behüte uns, Gott,
sei mit uns durch deinen Segen.
Dein Heiliger Geist,
der Leben verheißt,
sei um uns auf unsern Wegen,
dein Heiliger Geist,
der Leben verheißt,
sei um uns auf unsern Wegen."
(Eugen Eckert)
Frohe Pfingsten euch und Ihnen allen!
Gabriele Koenigs
Hier können Sie das Lied "Bewahre uns, Gott, anhören und mitsingen! Sie finden den Text im Evangelischen Gesangbuch und im Gotteslob.
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Hier können Sie eine Bachmotette hören: "Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf...". Normalerweise wird sie mit großer Chorbesetzung musiziert. Hier singen nur acht exzellente Sängerinnen und Sänger. Eine Wonne! Viel Freude beim Anhören!
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